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Warum ich mich auf den Sonic-Film freue!

Die meisten werden es sicher mitbekommen haben: Der Trailer zum Ende des Jahres anstehenden Films um Kult-Videospielfigur Sonic hat in den letzten Wochen die Welt der sozialen Medien regelrecht erbeben lassen. Ein Shitstorm ungeahnten Ausmaßes, bei dem es vordergründig um das Aussehen des Igels ging, welches – und das kann man ohne irgendeinen wertenden Ton sagen – nicht viel mit dem bekannten Original gemein hat. Die lautstarke Kritik führte schlussendlich dazu, dass sich der Regisseur des Films, Jeff Fowler, öffentlich bei Twitter entschuldigte und im selben Atemzug eine komplette Überarbeitung des bis zu diesem Zeitpunkt angedachten Designs ankündigte. "The Message is loud and clear…", heißt es im Statement des Regisseurs. Ein Einlenken, das die Kritiker*innen zwar vorerst verstummen, jedoch vermutlich nur bei den wenigsten eine erhöhte Vorfreude auf den Film entstehen ließ. Denn neben der fragwürdigen Design-Entscheidung hatten Fans und Interessierte noch allerhand andere Kritik-Punkte am Sonic-Trailer: Die Wahl des Soundtracks, Jim Carrey, der für viele so gar nicht in die Rolle als Dr. Robotnik passen mag oder einfach die bloße Tatsache, dass man eine Figur wie Sonic in die echte Welt verfrachtet. Man kann also offen sagen, dass dieser Film zum jetzigen Zeitpunkt wahrlich unter keinem guten Stern steht. Jetzt wird die Veröffentlichung des Films sogar auf das Jahr 2020 verschoben. Ob das dem Team dahinter eine sichtbare Hilfe sein wird, bleibt in den Augen vieler ebenfalls abzuwarten.

 

In meinen Augen sieht die Sache ein bisschen anders aus, denn: Ich freue mich wirklich auf den fertigen Film! Wieso, das möchte ich euch an dieser Stelle kurz erklären:

 

 

 

Sonic-Fan, trotz vieler Enttäuschungen

 

Ja, ich gebe es offen zu: Ich bin Sonic-Fan. Das heutzutage laut zu sagen, verdient in den Augen vieler vermutlich so etwas wie Vierteilung, ist mir aber ehrlich gesagt egal. Ich habe seit Jahren Spaß mit den Abenteuern rund um den blauen Igel. Ob nun die "Sonic-Adventure" – Spiele, "Sonic Unleashed" oder "Sonic Generations" – mit allen habe ich zahllose Stunden verbracht und diese Zeit sichtlich genossen. Auch wenn die Reihe zwischendurch immer auch mal wieder richtige Gurken hervorgebracht hat und ich seit "Sonic Generations" vergeblich auf ein neues, gutes Sonic-Spiel warte, macht das die bis dahin erschienenen Titel nicht weniger gut und bricht meine Fan-Liebe wenig bis gar nicht. Folglich ist es doch klar, dass ich mich immer auf neues Sonic-Material freue. Zumindest am Anfang. So verhält es sich auch mit dem kommenden Film.

 

 

 

Sonic wird wieder relevant

 

Ja, Sonic hat in der öffentlichen Wahrnehmung in den letzten Jahren vor allem durch die vielen miesen Spiele-Auskopplungen an Popularität einbüßen müssen, wie kaum eine andere Videospiel-Figur. Vom Glanz der 90er-Jahre besitzt Sonic leider so gut wie gar nichts mehr, was zwangsläufig natürlich dazu führt, dass sein Charakter popkulturell an Relevanz verliert und nachkommende Generationen sich beim Anblick des Igels zukünftig vermutlich fragen werden, wer das denn jetzt genau sei. Ein Kino-Film hat nun die Möglichkeit, dem Ganzen entgegen zu wirken. Warum? Ganz klar: Aufmerksamkeit. Diese hat der Film durch die Kontroverse um seinen Trailer sowieso schon mehr als genug. Dazu kommt der große Name Jim Carrey, der es filmtechnisch in den letzten Jahren zwar auch etwas ruhiger angehen ließ, allerdings immer noch eine feste Hollywood-Größe und gleichzeitig vielen Menschen bekannt ist. Rechnet man jetzt noch mit ein, dass der Film neben den Fans der Sonic-Reihe, auf die er klar zielt, auch noch andere Kinder und Jugendliche ansprechen soll, zwei der größten Zielgruppen des modernen Kinos, kann man zusammenfassend eines sagen: Die Zutaten stimmen. Ob der gewünschte Relevanz-Schub am Ende tatsächlich eintritt, bleibt jedoch abzuwarten.

 

 

 

Wie aus den 90ern

 

Der Versuch, Cartoon- bzw. Zeichentrickfiguren in die reale Welt zu packen und damit die Basis für eine interessante Geschichte zu schaffen ist kein Ding der Neuzeit. Vor allem in den späten 80ern und 90ern zeigten uns Filme wie "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" oder "Space Jam", wie so etwas mal gut, mal weniger gut funktionieren kann. Projekte wie "Pokemon: Meisterdetektiv Pikachu" und eben der Sonic Film bringen diese Idee nach 2019 und es fühlt sich tatsächlich so an, als hätten diese Filme auch schon vor 20 Jahren im Kino laufen können. Jim Carrey, der vor allem in den 90ern große Erfolge feierte, und die Wahl von „Gangstas´ Paradise" (ein Song, der wahrscheinlich auf jeder 90er-Party der Welt gespielt wird) als musikalische Untermalung verstärken dieses Gefühl beim Sonic-FIlm natürlich immens. Aus der Zeit gefallen und genau deswegen so interessant - so lassen sich meine Gedanken dazu zusammenfassen.

 

 

 

Jim Carrey? Count me in!

 

Jetzt wo ich den Namen schon mehrmals erwähnt habe, muss ich natürlich nochmal explizit auf seine Rolle in diesem Projekt eingehen. Zu aller erst tut es unglaublich gut, Jim Carrey wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Ich bin großer Fan seines Werks und freue mich einfach, dass ihm seine kreative Schaffenspause positiv ins Gesicht geschrieben ist. Natürlich kann man sich an dieser Stelle fragen, warum er sich als ersten größeren Film nach vielen Jahren unbedingt den Sonic-Film aussucht, allerdings kann man, finde ich, nicht abstreiten, dass er sichtlich Spaß am Verkörpern der Rolle des bösen Dr. Robotnik hat. Natürlich spielt Jim Carrey bei genauerer Betrachtung einfach nur sich selbst, wie schon in zahllosen anderen Filmen, in diesem Fall passt es meiner Meinung nach aber wie die Faust aufs Auge. Robotnik ist, zumindest in den letzten Spiele-Auskopplungen der Reihe, eben genau der selbst-ironische, vorlaute, manchmal auch ein bisschen überzeichnete Professor, den wir im Trailer zu sehen bekommen. Dass das Design des Erzrivalen dabei nicht vollends geglückt ist, kann man meiner Meinung nach verschmerzen.

 

Ein Sonic-Universum?

 

Wer den Trailer komplett geschaut hat, dem ist sicher das letzte Bild aufgefallen, in dem wir Robotnik vor einem bunten Pilz-Hintergrund sehen. Dieser Hintergrund könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Sonic-Film nicht nur in der „realen Welt“ stattfinden wird, sondern wir vielleicht auch einen Abstecher in eine der vielen Welten machen dürfen, in denen sich der blaue Igel mit seinen Spielen bisher bewegt hat. Neben der „Mushroom Hill Zone“, auf die der Hintergrund in meinen Augen klar anspielt, gibt es im Sonic-Universum noch so viele andere Schauplätze, die allesamt mehr als geeignet sind, in ihnen farbenfrohe, actionreiche Sequenzen stattfinden lassen zu können. Wenn ich dabei nur an Level wie die allseits bekannte „Green Hill Zone“ denke, schlägt mein Fan-Herz direkt höher.

 

Aufschieben heißt mehr Zeit

 

Kommen wir zum letzten Punkt meiner Ausführung: Der Verschiebung des Release-Termins.

 

Diese Entscheidung ist folgerichtig und kann eigentlich nur Gutes für den Film bedeuten, denn dadurch haben alle Beteiligten die Möglichkeit, auf die Kritik, welche es nach der Trailer-Veröffentlichung ja zu hauf gab, einzugehen. Das Design von Sonic selbst wird bereits überarbeitet – vielleicht auch noch mehr? Natürlich wird der Film nicht komplett neu gedreht, Schauspieler wie James Marsden und Jim Carrey müssen ja schließlich auch bezahlt werden, aber am Feinschliff, zum Beispiel an der Musik, kann definitiv noch gefeilt werden.  

 

 

 

 

 

An dieser Stelle hoffe ich, ich konnte euch mit diesem Artikel klar machen, warum ich mich trotz aller Kritik und negativen Presse auf den Sonic-Film im kommenden Jahr freue. Natürlich spielt da auch viel subjektives Fantum mit, aber es ist ja meine persönliche Meinung. Und da gehört genau so etwas rein!

 

Maximilian Klausen

Die Rechte an allen im Text verwendeten Bilder liegen bei Paramount Pictures.

Quelle:

https://static.techspot.com/images2/news/bigimage/2019/05/2019-05-24-image-10.jpg

 

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